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Sehenswertes

Wasserliesch hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Der Marktplatz – mit dem Überbleibsel der Wasserleitung einer römischen Villa und den Bronze-Skulpturen des „Schellenmannes“ und des „Fährmannes“ – bildet den Mittelpunkt des Ortes. Schellenmann und Fährmann prägten das Dorfgeschehen bis Anfang der 1960er Jahre. Der Schellenmann war Dorf-Kommunikationsmittel, er verkündete im ganzen Ort die Neuigkeiten, auch Freud und Leid und verschaffte sich mit seiner großen Dorfschelle Gehör.

 

Der Fährmann schipperte mit seinen Fähren „Aachen“ und „Pont“ Leute und Fahrzeuge vom Ortsteil Reinig über die Mosel nach Igel.

 

Die Katholische Pfarrkirche St. Aper, die alte Reiniger Kapelle, das Granadenkmal, das alte Wasserwerk, die Kriegerdenkmale neben der Kirche, das alte Kriegerehrenmal am Moselsteig im „Kopf“, beachtenswerte alte Bauernhäuser, das landschaftlich reizvolle Albachtal und natürlich die Löschemer Kapelle mit angrenzendem Kultur- und Orchideenweg laden zum Sightseeing ein.

 

Die große Pfarrkirche St. Aper wurde von dem bekannten Kirchenbaumeister Peter Marx 1910/1911 erbaut. Marx verwendete hier das neue Baumaterial „Eisenbeton“ und war durch die unübliche Bauart nicht an konventionelle Stilarten gebunden, auch wenn einzelne Elemente wie der Turm im neobarocken Stil gehalten sind.

 

Beim Mittelschiff und den Stützen verwendete Marx Eisenbeton, bei den Außenmauern jedoch herkömmlichen Sandstein. Wegen dieser bis dato seltenen, außergewöhnlichen Bauweise wurde die Kirche nach dem 2. Weltkrieg unter Denkmalschutz gestellt.

 

Der Innenraum beeindruckt durch seine großzügige Weite. Er ist dreischiffig, wobei die beiden schmalen Seitenschiffe hauptsächlich als Gang genutzt werden. 

 

Drei wertvolle Altäre gehören zur Ausstattung. Der prunkvolle Hochaltar ist aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts, die beiden Nebenaltäre sind von Anfang 1900. Der mächtige Taufstein aus Sandstein ist mit 1556 datiert, die alte Kanzel stammt aus der ehemaligen alten Wasserliescher Kirche.

 

Wandmalereien zieren den Chorraum, neben den Säulenheiligen sind einige herausragende Heiligen-Statuen aufgestellt, wie z. B. die über 500 Jahre alte geschnitzte „Madonna mit der Birne“, die prächtig gefasste Figur des Hl. Apers, einem einstmaligen Bischof von Toul, dem die Kirche geweiht ist.

 

Die geschnitzte, z.Z. im bischöflichen Diözesanmuseum Trier ausgestellte, „Muttergottes auf der Sichel“ aus dem Jahre 1470 ist, neben anderen sich dort befindlichen Kunstwerken, Eigentum unserer Pfarrei.

 

Eine über 100 Jahre alte gefasste, holzgeschnitzte Pietá, die in einem der zwei hinteren Kapellchen stand, wurde vor zwei Jahren leider entwendet.

 

Die Kapelle in der Reinigerstraße stammt aus dem 18. Jahrhundert, sie wurde früher als „Bethaus“ genutzt.

 

Im Ort selbst und auf umliegenden Fluren begegnet man immer wieder historischen Flur- und Wegekreuzen.

 

Das Granadenkmal auf der Granahöhe, erbaut 1892, erinnert an die siegreiche Schlacht von 1675 gegen die Franzosen unter General Grana.

 

Ein altes Wasserwerk mit roter Sandsteinfassade befindet sich in der Römerstraße.

 

Im Wald, am Pfad des „Moselsteigs“, steht das alte Krieger- Denkmal. Es wurde im 1. Weltkrieg auf Teilen eines älteren errichtet, das den Toten des Franzosenkrieges von 1870/71 gewidmet war.

 

Die steile rote Felswand eines alten Steinbruches dahinter, in die Inschriften gemeißelt sind, ist bemerkenswert.

 

Ein Monument aus hellem Sandstein zu Ehren der Gefallenen des 1. Weltkrieges beeindruckt rechts neben der Pfarrkirche den Betrachter. Auf einem altarartigen Sockel sitzt eine lebensgroße Pietá, die in der Kunstwelt viel Beachtung findet und als ungewöhnlich gilt. Wegen ihrer Haltung wurde sie früher im Volksmund liebevoll „stramme Muttergottes“ genannt.

 

Die Namen aller Gefallenen und Vermissten sind am Altarsockel eingemeißelt.

 

Rechts davor hat ein gewaltiger, behauener, moderner Obelisk aus rotem Sandstein seinen Platz, ein Mahn- und Denkmal für die Toten und Vermissten des 2. Weltkrieges.

 

In der Neudorfstraße steht ein altes Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert mit Rokokofassade, in der Kordelstraße eine Klassizistische Winkelhofanlage und in der Mühlenstraße das Mühlengebäude „Karthäusermühle“. Diese Mühle wurde jahrhundertelang bis etwa 1960 von einem abgezweigten, in das Dorf geleiteten, Nebenarm des Albachs angetrieben. Heute werden diese Gebäude zum Wohnen genutzt.

 

Der Kultur- und Orchideenweg Wasserliesch wurde 2005/2006 mit Förderung der EU verwirklicht und besteht aus zwei jeweils etwa sechs Kilometer langen Rundwanderwegen, vom Marktplatz und vom Tennisplatz ausgehend. Sie führen, bei einem Höhenunterschied von ca. 200 Metern, über den Liescher Berg hinweg.

 

Das einzigartige Orchideengebiet – hier blühen von April bis Juni die unterschiedlichsten, seltensten Orchideen, die man auf einem ausgewiesenen Wanderpfad bewundern kann – befindet sich auf dem Liescher Berg im sogenannten Naturschutzgebiet „Perfeist“. Dieses heideartige Gebiet ist außerdem Heimat von vielen Schmetterlingsarten und seltenen Pflanzen.

 

Die „Löschemer Kapelle“ mit Barockfassade steht an exponierter Stelle mit großartiger Aussicht: auf das Moseltal, die Stadt Trier und die umliegenden Gebirgszüge – im Westen auf das Luxemburger Gutland, im Norden auf die Eifel und im Osten auf den vorderen Hochwald.

 

Die Kapelle wird als Marien-Wallfahrtskapelle gerne besucht, nicht nur über den geteerten Weg, oft auch über den steilen Kreuzweg mit seinen, teilweise 200 Jahre alten, vierzehn Kreuzwegstationen aus Sandstein. Auf 1500 m Länge, hauptsächlich durch den Wald, sind die bereits erwähnten 200 Höhenmeter zu ersteigen. Zahlreiche Legenden ranken sich um die Entstehung der Kapelle, (siehe Youtube „Gruselgeschichten“).

 

Der Kapellenstandort ist verbunden mit den oberen Zweidritteln des Kreuzweges und mit dem Orchideengebiet Teil des berühmten und viel erwanderten „Moselsteigs“.

 

Beim Abräumen des alten Friedhofs am Marktplatz wurden Mauerreste der römischen Villa Rustica gefunden, die vom 2. bis 4. Jahrhundert dort gestanden hatte, sowie Reste der Wasserleitung und Teile eines Bodenmosaiks, die nach Trier zum Landesmuseum gebracht wurden.

 

Im romantischen Albachtal stehen heute noch die Gebäude von zwei ehemaligen alten Mühlen, die der Bach angetrieben hatte. Sie sind bewohnt, und der Unteren ist heute ein Hotel mit Gastronomie angegliedert.